Trip in den Tod (German Edition) by Heiko Grießbach

Trip in den Tod (German Edition) by Heiko Grießbach

Autor:Heiko Grießbach [Grießbach, Heiko]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2017-06-12T22:00:00+00:00


Samstag, 21 Uhr 05

»Ah, das tat gut.« Thomas stellte seine Tasse auf den Beistelltisch. »Also, die Frage ist immer noch: Was sollen wir tun?«

»Einen Moment«, unterbrach ihn Marion. »Ich möchte mich erst einmal entschuldigen, dass ich euch keine Hilfe war und ihr alles alleine machen musstet. Bevor wir weiterreden, sehe ich mal nach Rolf. Vielleicht ist er wieder wach und braucht etwas. Ich bin gleich wieder da.«

»Soll ich mitkommen?«, bot sich Lars an. Er stand auf und sah Marion fragend an.

»Nein, lass mal, mein Junge, ist schon gut.«

Sie ging und Lars verschwand auch einen Augenblick lang auf dem Flur, um gleich darauf mit einem Bier in der Hand zurückzukommen. »Wenn noch jemand will, es ist noch genug da.«

Er bekam nur Kopfschütteln zur Antwort. »Na dann, Prost. Marion scheint sich wieder gefangen zu haben, was? Irgendwie ist sie komisch, sie ist mal so und mal so.«

»Das stimmt«, bestätigte Ines. »Ich glaube, das ist das Alter.«

»Hm«, machte Thomas wieder einmal.

»Na, du musstest dich ja nicht fangen, he?“, fuhr Sandra Lars an. »Dir geht das alles am Arsch vorbei, wie? Hauptsache, du hast dein Bier. Oh Mann!«

Lars hob die Flasche, zeigte damit auf Sandra und wollte etwas erwidern, doch da kehrte Marion ins Wohnzimmer zurück. Ihr Gesicht zeigte einen verstörten Ausdruck. »Rolf ist weg.«

»Wie - weg?«, fragte Ines. »Weggetreten?«

»Nein! Weg wie weg. Fort, verschwunden. Hattet ihr nicht gesagt, ihr habt ihn gefesselt?«

»Klar, so ist es ja auch!«, sagte Thomas.

»Oh, Scheiße!« Lars sprang auf und stellte hastig die Flasche auf den Teppich. »Wie hat er sich denn befreit und wie konnte er sich am Wohnzimmer vorbeischleichen? Wir müssen ihn suchen!«

Alle folgten ihm zur Kammer, wo auf dem verwaisten Sofa nur der abgenutzte Bezug lag. Ein Blutstropfen zeigte an, wo Rolfs Kopf gelegen hatte. Vor der Couch fanden sie die Kordel und am Kopfende lag das Verlängerungskabel, gewunden wie eine dünne Schlange. Unverändert am Boden befand sich die Leiche von Manfred, dem jemand ein Tuch über den Kopf gelegt hatte. Aber Rolf war nicht mehr da!

»Wo kann der sein?«, fragte Sandra ratlos. Ihre Stimme zitterte leicht. Ein Zeichen, dass sie sich langsam überfordert fühlte und in einem Gefühlschaos befand. Ines spürte, dass ihre Freundin nicht mehr lange brauchte, um zu explodieren und zwar so richtig. Ihr selbst ging es nicht anders, sie hätte mühelos ein irres Kichern abgeben können und fühlte sich wie in einem Horrorfilm.

»Das gibt’s doch nicht!«, Thomas riss die Arme hoch. »Wieso ist der weg? Sucht ihr in Küche, Bad und so weiter. Auch oben. Ich gehe mit Lars raus. Vielleicht wollte Rolf zum Auto, warum auch immer.«

»Ist gut.« Die Mädchen liefen zur Küche, Marion blieb unschlüssig stehen. »Na, ihr werdet ihn schon finden. Ich bin zu alt für Suchspiele, ich muss mich setzen.« Sie schlurfte wie eine Neunzigjährige zum Wohnzimmer zurück.

Lars blieb auf dem Flur vor der Haustür stehen und zeigte auf einen roten Fleck auf dem Parkett. »Das ist doch Blut!« Ihm fiel auf, dass die Tür nur angelehnt war. »Los komm, die Tür ist offen, also nur angelehnt. Rolf ist bestimmt draußen.



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